Bilder sagen mehr als tausend Worte. Deshalb hier gleich zu Beginn ein paar Eindrücke unseres Uganda-Aufenhaltes in Videoform: Uganda 2019
Der diesjährige Ugandabesuch war nicht nur geprägt von überdurchschnittlich vielen verregneten Tagen sondern auch von einem sehr dichten Programm. Gemeinsam mit unserem Leitungs-Team vor Ort haben wir einen intensiven Evaluierungsprozess gestartet und uns sehr viele Gedanken darüber gemacht, worauf wir mit unserer Arbeit abzielen, was davon gut läuft und was wir noch verbessern wollen.
Neben Elli war dieses Mal auch Sarah, die Nurturing Uganda in Österreich ebenfalls ehrenamtlich unterstützt, für 3 Wochen mit in Uganda. Da Sarah Architektin ist, haben wir begonnen, erste Pläne für den Bau unseres neuen Hauptgebäudes zu erstellen. Neben Büros wird das neue Gebäude auch Räumlichkeiten für die Treffen der Frauen und unser Patenkinder-Ferienprogramm haben und auch die Nähwerkstatt sowie der Computerraum werden dort untergebracht sein. Der Baubeginn ist durch das intensive Pläneschmiden in greifbare Nähe gerückt und wir sind sehr aufgeregt. Nähere Infos folgen in Kürze.
Wie jedes Jahr haben wir auch heuer wieder einen ganzen Tag lang eine Party für unsere Patenkinder veranstaltet. Dank des unglaublichen Einsatzes unserer Mitarbeiter wurde den Kindern ein abwechslungsreiches Programm geboten – angefangen von Gesangs- und Tanzeinlagen sowie einem kompletten Theaterstück darüber, wie wichtig Schulbildung ist (die Moral darf nicht fehlen an so einem Tag ;)) über die Ehrung unserer Absolventen bis hin zu einem Festessen und Kuchen im Anschluss. Das Highlight waren aber auch heuer wieder die Briefe der Paten aus Österreich. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sich die Kinder darüber freuen und sich dann gegenseitig Neuigkeiten aus den Briefen erzählen und Fotos ihrer Paten herzeigen.
Vor allem die Ehrung der Absolventen ist immer ein sehr schöner und emotionaler Moment, da dabei immer deutlich sichtbar wird, welchen Unterschied die Patenschaften im Leben der Kinder bewirken und welche Türen ihnen dadurch geöffnet werden.
Auch die Projekte im Umfeld der Patenschaften – vor allem unsere Nähwerkstatt sowie die Computerkurse – laufen sehr gut, beide sind im letzten Jahr erfolgreich von einigen Kindern (sowohl Patenkindern als auch Kinder aus der Umgebung) abgeschlossen worden und finden viel Zuspruch von den Eltern sowie der Dorfgemeinschaft.
Das Women Empowerment Programm hat sich im vergangenen Jahr stark verändert bzw. weiterentwickelt. Ein Grund dafür ist, dass so viele Frauen daran Interesse haben, dass wir es finanziell gesehen momentan nicht schaffen, allen einen Mikrokredit zu ermöglichen. Außerdem haben sich einige dem Programm aus Interesse an Vorträgen und Fortbildungen angeschlossen. Daher gibt es mittlerweile eine ganze Gruppe von Frauen, die sich jede Woche trifft, um im Rahmen unseres Programmes zu sparen, sich auszutauschen und Anregungen nicht nur für ihre Geschäfte sondern auch für ihren Alltag, ihre Familien und ihre Gesundheit zu bekommen. Zu sehen, welche Ideen die Frauen entwickeln, die Ausdauer mit der sie diese dann Ideen dann umsetzen und die Bereitschaft ihre Ideen auf informelle Art und Weise auch an Frauen in ihrer Umgebung weiterzugeben, ist sehr ermutigend.
Untergruppen, die im letzten Jahr sehr erfolgreich waren, sind die einzelnen Spargruppen sowie der „Begräbnisfond“, bei dem alle Mitglieder wöchentlich einen kleinen Betrag einzahlen und im Falle des Todes eines Familienmitgliedes eine nicht unwesentliche Summe für die Abhaltung eines Begräbnisses ausbezahlt bekommen.
Immer öfter schließen sich die Frauen auch zu sogenannten Investment Clubs zusammen. In diesen Clubs bekommen sie zu 4. Oder zu 5. Einen größeren Kredit und investieren diesen über einen längeren Zeitraum wodurch zum einen automatisch intensiver Austausch, zum anderen aber auch größere Sicherheit im Fall von persönlichen Herausforderungen gegeben ist.
Ein letzter wichtiger Punkt war der Besuch unserer Schule in Bugiri. Wenn auch momentan recht langsam, so schreitet der (Aus)bau des Gebäudes jedes Jahr ein bisschen voran. Wo allerdings riesige Fortschritte zu erkennen sind, sind die Verbesserung der Lehrmethoden sowie der Sensibilisierung der Eltern im Bereich Bildung. Beide Faktoren sind dem unermüdlichen Einsatz unseres Hauptverantwortlichen Felix zu verdanken, der gemeinsam mit unserem „headteacher“ Tom in regelmäßigen Abständen durch die umliegenden Dörfer geht und das persönliche Gespräch mit den Eltern sucht und auch intensiv mit lokalen Entscheidungsträgern zusammenarbeitet. Trotz dieser Erfolge merken wir immer mehr auch, dass der Weg bis zum Ziel, das wir gerne mit unserer Schule erreichen würden, noch lang ist.
Kleine Erfolge wie verbessertes Englisch der SchülerInnen, ein Turnier der Fußballmannschaft mit neuen, von Österreich gesponserten Dressen, und LehrerInnen, die den Unterricht offener und interaktiver gestalten, lassen uns merken, dass wir am richtigen Weg sind und dass es sich auszahlt, Zeit, Energie und Geld in unsere Arbeit dort zu investieren.
Eine weitere erfreuliche Entwicklung ist, dass wir dank einiger größerer Spenden bald so weit sind, dass wir die Vorderseite der Schule verputzen können, damit sie gegen Wind und Wetter gesichert ist. So arbeiten wir uns Stück für Stück vorwärts und freuen uns über jeden einzelnen Schritt.
Danke für eure treue Unterstützung, die uns all das ermöglicht!