Uganda 2014

Uganda 2014

Wie jedes Jahr war auch heuer mein Ugandabesuch äußerst spannend und voller Erlebnisse. Dieses Jahr war ich (Elisabeth) gemeinsam mit meiner Mama unterwegs. Wir haben viel gesehen, viel erledigt und vor allem für meine Mama war es spannend, das Land und die Menschen, mit denen wir arbeiten und von denen ich immer rede, persönlich kennen zu lernen.

Da sich im letzten Jahr bei Nurturing Uganda so viel getan hat und ich echt begeistert bin, hab ich jetzt auch viel zu erzählen – ich versuch, mich so kurz wie möglich zu halten 😉

Besonders beeindruckt hat es mich heuer, zu sehen, wie sich die Arbeit mit den Frauen, die durch Mikrokredite unterstützt werden, entwickelt hat und welche Früchte sie schon trägt. Ein paar Tage lang besuchte ich gemeinsam mit unseren MitarbeiterInnen Agnes und David einige der Frauen und ihre Geschäfte. Diese sind ganz unterschiedlicher Art; manche führen einen kleinen Shop, andere verkaufen Kleidung am Markt, haben eine kleine Landwirtschaft, eine Schneiderei oder eine Ziegelbrennerei. Viele von ihnen sind sehr erfolgreich und berichteten uns stolz, dass sie mittlerweile in der Lage sind, ihre Familie zu versorgen und ihre Kinder zur Schule zu schicken. Der Mut, die Kreativität, der Lebenswille und die harte Arbeit der Frauen sind unbeschreiblich.

Nampiija Leokadia z.B. lebte gemeinsam mit 4 aufgenommenen Waisenkindern aus der Umgebung in einer kleinen brüchigen Lehmhütte (siehe Fotos); Essen aufzutreiben stellte eine große Herausforderung für sie dar, oft hatte sie nicht einmal genug Geld, um Kerzen und Streichhölzer zu kaufen, geschweige denn war sie in der Lage, die Kinder regelmäßig zur Schule zu schicken. Nachdem sie von uns einen Mikrokredit bekam, kaufte sie sich 2 Ziegen. Mittlerweile besitzt sie 18 Ziegen und hat viele weitere verkauft. Von den Einnahmen pachtete sie sich etwas Land, wo sie Mais und Erdnüsse anbaut und startete eine eigene Ziegelbrennerei. Damit war sie so erfolgreich, dass sie sich im Frühling ein eigenes Haus gebaut hat. Voller Stolz führte sie uns darin herum und erzählte uns, dass alle „ihre“ 4 Kinder die Schule besuchen und die Tage, in denen sie nicht wusste, was sie ihren Kindern zu essen geben sollte, Geschichte sind.

Einige der Frauen haben uns auch um einen weiteren Kredit gebeten, um ihre Geschäfte auszubauen. Wenn jemand Interesse hat, eine Frau mit einem Kredit von 70€ zu unterstützen, gibt es dazu nähere Infos auf unserer Homepage (www.nurturing-uganda.at/projekt/mikrokredite) bzw. bei Julia (unter Kontakt).

Auch unsere Zusammenarbeit mit der ugandischen Fairtrade-Organisation (UGAFAT) bzw. der World Fair Trade Organization – Africa (WFTO-Africa) und Women in Informal Employment, Organizing and Globalizing (WIEGO) hat sich vertieft. Unsere Frauen, die im handwerklichen Bereich tätig sind, nehmen regelmäßig an angebotenen Kursen (zu neuem Produktdesign, Buchführung, Kundenbetreuung, usw.) teil. Eine unsere Frauen, Jane Athieno wurde im August sogar zu einer 4-tägigen internationalen Konferenz der WFTO nach Nairobi eingeladen, um dort von ihren Erfahrungen als Teil unserer Mikrokreditgruppe zu berichten!!!

Unsere beiden Häusern Sifa und Annex bieten nach wie vor ca. 30 Kindern ein temporäres Zuhause, einige der Kinder, die noch im vorigen Jahr bei uns waren konnten dieses Jahr erfolgreich in ihre Familien rückintegriert werden, dafür haben wir einige andere Patenkinder aufgenommen, die leider nicht mehr bei ihren Familien bleiben konnten. Unsere neue Mitarbeiterin Juliana Nansimbe arbeitet viel mit den Kindern, wodurch eine Steigerung im schulischen Bereich erzielt werden konnte. Außerdem hat sie begonnen, mit den Kindern deren Vergangenheit aufzuarbeiten. Auch meine Mama und ich bekamen im Laufe unseres Aufenthalts einige der Geschichten der Kinder zu hören – einfach unvorstellbar, was viele von ihnen in so jungem Alter schon erlebt haben. Umso faszinierender und beeindruckender sind ihre Selbstständigkeit, ihre Hilfsbereitschaft und ihre Fröhlichkeit, mit der sie dem Alltag begegnen.

Wir haben auch Familien besucht, aus denen Kinder, die bei uns wohnen, kommen. V.a. meine Mama war sehr schockiert, die Lebensumstände in den Slums und auf den Müllhalden zu sehen, in denen die Kinder aufgewachsen sind.

Unsere Patenkinderarbeit läuft nach wie vor gut, die ältesten unserer Patenkinder schließen im Dezember die Highschool ab, was einerseits einen großen Erfolg darstellt, uns gleichzeitig aber vor eine spannende und herausfordernde Aufgabe stellt, wie wir ihnen am besten einen guten Start in die Zukunft ermöglichen (Universität, praktische Ausbildung, Unterstützung beim Aufbau eines eigenen Geschäfts, Jobsuche,…).

Auch dieses Jahr haben die Kinder wieder Geschenke von ihren Paten aus Österreich erhalten. Heuer war es bereits das vierte Mal und jedes Jahr werden die Kinder mehr (mittlerweile über 120) und jedes Jahr wird die Party, die wir mit den Kindern feiern dadurch bunter, lauter und lustiger 🙂 Beeindruckend war es auch, die Tanz- und Gesangsdarbietungen der Kinder zu sehen. Einige der Lieder (siehe Links in älteren Einträgen) werden schon regelmäßig in Radio und Fernsehen gesendet und ein paar unserer Kinder haben regelmäßig Auftritte in der Region. Außerdem haben wir im vergangenen Monat alle unsere Patenkinder einer umfassenden Untersuchung unterzogen, bei der u.a. ihr Blut auf HIV, Typhus, Syphilis usw. untersucht wird – die Ergebnisse stehen noch aus.

Ein letzter großer Programmpunkt unseres Besuches war die Schule im Dorf Buzika, im Bezirk Bugiri – die „Bugiri Hope Junior Academy“. Wie letztes Jahr bereits berichtet, ist diese Schule, die von Nurturing Uganda geführt wird, die einzige Schule in einem weiten Umkreis. Da das Gebäude, in dem sich die Schule momentan befindet nur gemietet, viel zu klein und außerdem baufällig ist, haben wir bereits ein Grundstück erworben und werden im September/Oktober mit den Bauarbeiten beginnen, um am Beginn des nächsten Schuljahres (Februar) bereits in die neue Schule einziehen zu können. Dafür benötigen wir allerdings noch immer jede Menge finanzielle Unterstützung, da (stabile und bleibende) Gebäude auch in Uganda nicht billig sind. Wenn jemand dieses Projekt unterstützen bzw. nähere Infos dazu haben möchte, meldet euch bei uns – wir freuen uns über jede Hilfe!
Für diesen Zweck möchten wir auch gerne mit Schulen in Österreich zusammenarbeiten und versuchen, dass Schüler hier durch verschiedene Aktionen Geld sammeln, das in den Schulbau gesteckt werden kann (nähere Infos unter www.nurturing-uganda.at/projekt/schule)

Insgesamt war es also wieder ein sehr erfolgreicher, spannender und schöner Besuch. Wir waren echt beeindruckt von dem Fortschritt, den unser Projekt im vergangenen Jahr gemacht hat und sind neugierig, was im Laufe des nächsten Jahres so auf uns zukommen wird 🙂

Da Nurturing Uganda immer weiter wächst, steigen auch unsere laufenden monatlichen Kosten für die Versorgung der Kinder in den Häusern Sifa und Annex, medizinische Versorgung, Miete für unsere beiden Häuser, Geld für unsere landwirtschaftliche Arbeit, Einkommen unserer ugandischen Mitarbeiter, usw. Wir sind daher auf der dringenden Suche nach Personen, die unsere Arbeit monatlich unterstützen, entweder allgemein oder durch „Zweckpatenschaften“, d.h. durch einen monatlichen Betrag, der in Landwirtschaft/medizinische Versorgung/Miete etc. investiert wird.
Da ich mich (wieder einmal) überzeugen konnte, dass die Arbeit von Nurturing Uganda das Leben mehrerer hundert Menschen in Uganda bereits bleibend positiv verändert hat und auch weiß, dass noch viel Verbesserung am Weg zur Selbstständigkeit notwendig ist, bitte ich euch, nachzudenken, ob ihr einen Beitrag dazu leisten könnt (jeder Euro zählt – wortwörtlich!!), bzw. ob ihr jemanden kennt, der bereit wäre, unser Projekt mitzuunterstützen.
Herzlichen Dank!

Mehr Bilder gibt es übrigens auf unserer Facebook-Seite (https://www.facebook.com/nurturinguganda), bei Interesse oder Fragen wendet euch an mich (unter Kontakt).

Elisabeth

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