Ugandabesuch 2012

Besuch in Uganda im September 2012

Lange hats gedauert…jetzt komm ich endlich dazu, euch ausführlich über meinen diesjährigen Ugandabesuch zu berichten.

Das Haus Sifa – unsere Projektzentrale, wo gleichzeitig auch ein paar der von uns unterstützen Kinder leben, hat sich unter der Aufsicht und Pflege von Mama Caleb, unserer Sozialarbeiterin seit dem letzten Jahr sehr verändert.
Es ist ein Platz, der immer voller Menschen ist: Kinder, die zum Spielen kommen, Teenager, die sich treffen um Fußball zu spielen, Frauen, die Rat bei Mama Caleb suchen. Es ist mittlerweile so etwas wie ein Anlaufplatz der Dorfgemeinschaft geworden und ich habe fast jede freie Minute dort verbracht.

Es leben auch 6 Burschen im Alter von 16-18 Jahren dort – David, Caleb, Elvis, Farook, Eddy, Rojers, die von uns in ihrer Schulbildung unterstützt werden und gleichzeitig eine landwirtschaftliche Ausbildung erhalten. Sie betreuen den großen Garten, der das Haus Sifa umgibt und sind dabei sehr erfolgreich. Ich war echt beeindruckt von der Vielfalt der angebauten Pflanzen – Spinat, Salat, Mais, Bohnen, Paprika, Tomaten, Karotten, Kürbisse, Zwiebel, Kraut usw. – als auch von der Sorgfalt und dem Stolz mit dem sich die Burschen der Gartenarbeit widmen.
Schon bald werden sie so weit sein auch Kurse für andere Dorfbewohner abzuhalten und ihr Wissen weiterzugeben. Das entspricht genau dem, was wir als Nurturing Uganda gerne sehen möchten, nämlich, dass UganderInnen selbstständig werden und Erlerntes wieder an andere weitergeben.


Auch dieses Jahr habe ich wieder alle Kinder, die durch Patenschaften unterstützt werden in ihren Schulen besucht, mit ihnen und auch mit ihren LehrerInnen bzw. DirektorInnen geredet, wie es ihnen in der Schule geht und ob es eventuelle Probleme gibt, und ähnliches. Geschenke, die mir von den Paten aus Österreich mitgegeben wurden, haben die Kinder im Rahmen eines Spielenachmittags erhalten.
Es war echt schön, die Kinder wiederzusehen, zu erleben, dass sie sich an mich erinnern (zumindest diejenigen, die wir schon länger unterstützen) und mit ihnen zu spielen. Mittlerweile unterstützen wir ja an die 80 Kinder und ich war echt überwältigt, wie viele es schon sind. Ein Raum mit 80 Kindern – da tut sich schon was =)


Weil wir in den letzten Monaten einige Probleme mit den Eltern bzw. Aufsichtspersonen unserer Patenkinder gehabt haben (gewalttätiges Verhalten gegenüber den Kindern, Vernachlässigung usw.), werden wir in nächster Zeit verstärkt versuchen nicht nur mit den Kindern sondern auch mit ihren Eltern zu arbeiten. Konkret heißt das, Workshops durchzuführen, in denen darüber geredet wird, was es heißt, sich um Kinder zu kümmern, welche Verantwortung das mit sich bringt usw. als auch die Familien zu besuchen und gemeinsam an Problemen zu arbeiten.


Inzwischen ist auch die Arbeit mit den Frauen der Umgebung, die durch Mikrokredite von Nurturing Uganda unterstützt werden sehr angewachsen. Die Gruppe, mit der wir im April 2012 gestartet haben, besteht nun bereits aus 75 Frauen, die alle schon einen Einführungskurs absolviert haben, wie man mit Geld umgeht (bedürftige afrikanische Frauen haben oft kein eigenes Geld) und die wichtigsten Grundregeln erlernt haben, wie man sein eigenes Geschäft führt.
Der Großteil von ihnen hat auch schon einen Kredit in Höhe von 60€ von uns bekommen, mit denen sie ein kleines Geschäft begonnen haben (Näherin, Friseurin, Verkäuferin, Bäuerin usw.). Ich war bei den wöchentlichen Meetings dabei, die die Frauen unter Aufsicht der 2 ugandischen „Lehrerinnen“ abhalten und bei denen sie zum einen ihren Kredit Stück für Stück zurückzahlen und zweitens über Fragen und Probleme diskutieren sowie über ihre geschäftlichen Fortschritte berichten.
Was mich persönlich sehr gefreut hat, war, dass ich einige dieser Frauen bei ihrer Arbeit besuchen konnte und mit eigenen Augen gesehen habe, dass sie auf dem besten Weg sind, genug zu verdienen um sich und ihre Familien selbst versorgen zu können.


Im Bereich der Mikrokreditarbeit mit den ugandischen Frauen habe ich auch gleich eine Bitte an euch:
Wir haben im letzten halben Jahr gesehen, dass dieses Konzept sehr gut funktioniert und den Frauen hilft, aus ihrer kompletten Armut und Abhängigkeit herauszutreten. Damit wir noch mehr Frauen unterstützen können, benötigen wir allerdings mehr Geld.
Darum: Kennt jemand von euch Freunde, Nachbarn, Verwandte oder Einrichtungen (KFB, KMB,..), die bereit wären, einer ugandischen Frau für ca. 1 Jahr einen Kredit von 70€ zu geben, den wir zurückbezahlen, sobald die Frau ein eigenes Einkommen hat? Bzw. kann sich jemand vorstellen Informationen über dieses Projekt (natürlich von uns zur Verfügung gestellt) an seine Arbeitskollegen weiterzuleiten?
Wenn ja – meldet euch bitte bei mir (unter Kontakt).. Es wäre mit sehr geringem Aufwand für euch verbunden, für Frauen in Uganda ein Aufbruch in eine bessere Zukunft! (nähere Infos dazu auch auf der neu erstellen Mikrokredit – Seite)


Auch unser Taxibus, der uns regelmäßiges Einkommen in Uganda bringt, läuft nach ein paar technischen Schwierigkeiten wieder einwandfrei und im Moment sparen wir auf einen zweiten Bus, damit noch mehr Ausgaben für Nurturing Uganda aus Einnahmen vor Ort bezahlt werden können.

Eine letzte Neuigkeit hab ich auch noch für euch: Nachdem Nurturing Uganda schon sehr gewachsen ist und voraussichtlich auch noch weiter wachsen wird, werden mich in Zukunft zwei Freundinnen bei meiner Arbeit in Österreich unterstützen. Julia Sieberer studiert in Ulm Medizin und war 2010 vier Monate in Tansania, sie wird die Arbeit im Bereich der Mikrokreditgruppen managen. Kordula Kohberger studiert VolksschullehrerInnenlehramt an der pädagogischen Hochschule in Wien und wird mir im Bereich der Patenschaften unter die Arme greifen.

Insgesamt war es also ein sehr erfolgreicher und für mich sehr spannender und schöner Besuch. Ich war echt beeindruckt von dem Fortschritt, den das Projekt im vergangenen Jahr gemacht hat und bin neugierig, was im nächsten Jahr so auf uns zukommt =)
Wie immer freue ich mich über Rückmeldungen, Fragen, Anregungen und sonstige Kommentare (unter Kontakt).

Zum Schluss noch ein paar allgemeine Eindrücke aus Uganda:

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